Flip Flop

Kantonsschule Bühlrain, Winterthur, 2020

Clare Goodwins bevorzugtes Medium ist die Malerei, wobei sie sich aktuell mit der Kombination und Überlagerung von zwei malerisch autonomen Bildebenen in ein und demselben Gemälde beschäftigt. Für die Kantonsschule Büelrain übersetzte sie ihre zweidimensionale Auseinandersetzung in eine räumliche Situation und erweiterte sie zusätzlich um ein kinetisches Moment. Fünf unregelmässige Fünf bis Sechsecke hängen im Atrium nebeneinander von der Decke, wobei sie sich jeweils an einer Ecke beinahe berühren. Die knapp 10 Meter langen Formen sind aus gelasertem 12mm Schiffsbaublech gefertigt und zeigen auf der einen Seite insgesamt vier mattlackierte Nuancen von Schwarz, auf der anderen vier Variationen einer glänzenden ChangierLackierung, auch bekannt als Flip FlopLackierung. Die fünf Elemente sind an der Decke je mit einem Motor verbunden, der sie wie vertikale Jalousien drehen und ausrichten kann; dadurch entstehen insgesamt 32 mögliche Kombinationen von Vorderund Rückseiten. Die Drehung der einzelnen Paneele soll in einem durch den Schulbetrieb vorgegebenen Rhythmus geschehen und sämtliche Kombinationen sichtbar machen. Die ausgehend von der rechteckigen Fläche des durch die fünf Elemente aufgespannten Bildraumes entstehenden Negativflächen drapiert Clare Goodwin als farbige Hinterglasintarsien in den Boden des Treppenhauses.Der Jury gefällt der prominente und grossformatige Auftritt der Arbeit, die den Blick des Besuchers in die Höhe lenkt. Ebenso beeindruckt ist sie von der kinetischen Komponente, die einerseits für eine sich verändernde Wahrnehmung des Kunst­werkes sorgt und andererseits schön an die Dynamik des Pendels von Bendicht Fivian im alten Schulhaus anknüpft. Dieses dynamische Moment wird ausserdem von der Flip FlopLackierung fortgesetzt, welche dafür sorgt, dass sich die Arbeit nicht nur entsprechend dem jeweiligen Betrachterstandort ändert, sondern ebenso durch die immer wieder andersartigen Lichtsituationen. Clare Goodwins Adaption und Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Auseinander­setzung für einen räumlichen Kunst am BauKontext überzeugt die Jury. Einige Bedenken, beispielsweise die mögliche Schwingung, in die sich die Paneele bei der eher ruckartig geplanten Drehbewegung versetzen könnten, oder die Notwendigkeit der Glasintarsien, die sich einer vom Bild her gedachten Herleitung verdanken, müssen nichtsdestotrotz in der weiteren Ausarbeitung des Projektes ebenso bedacht werden wie die sehr niedrig angesetzten jährlichen Unterhalts und Revisionskosten. Insgesamt hält die Jury Clare Goodwins Vorschlag für eine beeindruckende, selbstbewusste und zeitgemässe künstlerische Intervention und schlägt sie deshalb zur Realisation vor.

Clare Goodwins bevorzugtes Medium ist die Malerei, wobei sie sich aktuell mit der Kombination und Überlagerung von zwei malerisch autonomen Bildebenen in ein und demselben Gemälde beschäftigt. Für die Kantonsschule Büelrain übersetzte sie ihre zweidimensionale Auseinandersetzung in eine räumliche Situation und erweiterte sie zusätzlich um ein kinetisches Moment. Fünf unregelmässige Fünf bis Sechsecke hängen im Atrium nebeneinander von der Decke, wobei sie sich jeweils an einer Ecke beinahe berühren. Die knapp 10 Meter langen Formen sind aus gelasertem 12mm Schiffsbaublech gefertigt und zeigen auf der einen Seite insgesamt vier mattlackierte Nuancen von Schwarz, auf der anderen vier Variationen einer glänzenden ChangierLackierung, auch bekannt als Flip FlopLackierung. Die fünf Elemente sind an der Decke je mit einem Motor verbunden, der sie wie vertikale Jalousien drehen und ausrichten kann; dadurch entstehen insgesamt 32 mögliche Kombinationen von Vorderund Rückseiten. Die Drehung der einzelnen Paneele soll in einem durch den Schulbetrieb vorgegebenen Rhythmus geschehen und sämtliche Kombinationen sichtbar machen. Die ausgehend von der rechteckigen Fläche des durch die fünf Elemente aufgespannten Bildraumes entstehenden Negativflächen drapiert Clare Goodwin als farbige Hinterglasintarsien in den Boden des Treppenhauses.Der Jury gefällt der prominente und grossformatige Auftritt der Arbeit, die den Blick des Besuchers in die Höhe lenkt. Ebenso beeindruckt ist sie von der kinetischen Komponente, die einerseits für eine sich verändernde Wahrnehmung des Kunst­werkes sorgt und andererseits schön an die Dynamik des Pendels von Bendicht Fivian im alten Schulhaus anknüpft. Dieses dynamische Moment wird ausserdem von der Flip FlopLackierung fortgesetzt, welche dafür sorgt, dass sich die Arbeit nicht nur entsprechend dem jeweiligen Betrachterstandort ändert, sondern ebenso durch die immer wieder andersartigen Lichtsituationen. Clare Goodwins Adaption und Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Auseinander­setzung für einen räumlichen Kunst am BauKontext überzeugt die Jury. Einige Bedenken, beispielsweise die mögliche Schwingung, in die sich die Paneele bei der eher ruckartig geplanten Drehbewegung versetzen könnten, oder die Notwendigkeit der Glasintarsien, die sich einer vom Bild her gedachten Herleitung verdanken, müssen nichtsdestotrotz in der weiteren Ausarbeitung des Projektes ebenso bedacht werden wie die sehr niedrig angesetzten jährlichen Unterhalts und Revisionskosten. Insgesamt hält die Jury Clare Goodwins Vorschlag für eine beeindruckende, selbstbewusste und zeitgemässe künstlerische Intervention und schlägt sie deshalb zur Realisation vor.

wieder andersartigen Lichtsituationen.
Clare Goodwins Adaption und Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Auseinander­
setzung für einen räumlichen Kunst am Bau
Kontext überzeugt die Jury. Einige
Bedenken, beispielsweise die mögliche Schwingung, in die sich die Paneele bei der
eher ruckartig geplanten Drehbewegung versetzen könnten, oder die Notwendig
keit der Glasintarsien, die sich einer vom Bild her gedachten Herleitung verdanken,
müssen nichtsdestotrotz in der weiteren Ausarbeitung des Projektes ebenso bedacht
werden wie die sehr niedrig angesetzten jährlichen Unterhalts
und Revisionskosten.
Insgesamt hält die Jury Clare Goodwins Vorschlag für eine beeindruckende, selbst
bewusste und zeitgemässe künstlerische Intervention und schlägt sie deshalb zur
Realisation vor.

(Scroll down for German) For the Kantonsschule Büelrain, Clare Goodwin translated her two-dimensional exploration of painting into a spatial situation and added a kinetic moment to it. Five irregular pentagons to hexagons hang side by side from the ceiling in the atrium, each almost touching at one corner. 

The almost 10-metre-long shapes are made of laser-cut 12mm ship’s plate and feature a total of four shades of matt black on one side and four variations of a glossy Changier paint finish, also known as flip-flop paint, on the other. The five panels are each connected to the ceiling with a motor that can rotate and align them like vertical blinds, creating a total of 32 possible front and back combinations. The rotation of the individual panels is to take place in a rhythm dictated by the school’s operation and make all combinations visible.

The work was made in collaboartion with Sergej Klammer (Kinetic engeenering).

Für die Kantonsschule Büelrain in Winterthur übersetzte Clare Goodwin ihre zweidimensionale Auseinandersetzung mit Malerei in eine räumliche Situation und erweiterte sie zusätzlich um ein kinetisches Moment. Fünf unregelmässige Fünf bis Sechsecke hängen im Atrium nebeneinander von der Decke, wobei sie sich jeweils an einer Ecke beinahe berühren. 

Die knapp 10 Meter langen Formen sind aus gelasertem 12mm Schiffsbaublech gefertigt und zeigen auf der einen Seite insgesamt vier mattlackierte Nuancen von Schwarz, auf der anderen vier Variationen einer glänzenden ChangierLackierung, auch bekannt als Flip FlopLackierung. Die fünf Elemente sind an der Decke je mit einem Motor verbunden, der sie wie vertikale Jalousien drehen und ausrichten kann; dadurch entstehen insgesamt 32 mögliche Kombinationen von Vorderund Rückseiten. Die Drehung der einzelnen Paneele soll in einem durch den Schulbetrieb vorgegebenen Rhythmus geschehen und sämtliche Kombinationen sichtbar machen. 

Das Werk enstand in Zusammenarbeit mit Sergej Klammer (Kinetik).